Obwohl neueste Studien die zentrale Rolle der Lehrkraft für den Unterrichtserfolg belegen, wird in der Lehrerausbildung nach wie vor auf eine curriculare Verankerung der Lehrkunst verzichtet. Deren Entwicklung ist eine fächerübergreifende Aufgabe, das Fach Deutsch jedoch ist in besonderer Weise gefordert, die theoretischen und institutionellen Voraussetzungen für die Ausbildung sprachlicher und kommunikativer Kompetenzen zu schaffen. Ausgehend von der Frage nach dem Wissen und Können der Teilnehmer wird an der Schnittstelle von Transferlinguistik und Professionstheorie ein Verfahren entwickelt, mit dem einschlägige Reflexionsprozesse empirisch rekonstruiert und praktisch simuliert werden können. Die Rekonstruktion konkreter Unterrichtssequenzen soll dabei für kritische Punkte in der Reflexionsbiografie angehender Lehrkünstler sensibilisieren. Besonderes Augenmerk gilt der Unterscheidung von Lehre und Gespräch sowie der Qualität professionsbezogener Reflexion angesichts der ubiquitären Verwendung entsprechender Konzepte.
Ingwer Paul
Lehrkunst
Wie aus Gesprächsteilnehmern Lehrer werden
2019 [als Print-Ausgabe: 2018: ISBN 978-3-8498-1300-0]
ISBN 978-3-8498-1411-3
262 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 7,5 MB
Deutschlehrer und Sprachwissenschaftler. Promotion und Habilitation am Fachbereich Germanistik der FU Berlin. Seit 2004 Professor für Mediendidaktik mit germanistisch-linguistischem Schwerpunkt an der Universität Bielefeld. Von 2011-2015 Direktor der Bielefeld School of Education.
Leseprobe: lp-9783849813000.pdf