Der Begriff der Glokalisierung wurde in den 1980er Jahren in der Ökonomie und dann in der Soziologie eingeführt, um die wechselseitige Verbindung zwischen globalen Steuerungsprozessen und lokalen Produktions- bzw. Distributionsstrukturen zu beschreiben. In seiner weiteren Geschichte diente der Begriff auch dazu, grundsätzliche Kritik an einem Verständnis von Globalisierung zu üben, in welchem die Bezüge zu den lokalen Grundlagen und Auswirkungen ausgeblendet werden. Literatur ist auf ihre Weise in diese Zusammenhänge verstrickt. Aufgrund ihrer Medialität sind literarische Texte immer auf lokale Produktions- und Rezeptionsorte angewiesen. Zugleich aber müssen sie diese Orte verlassen, um eine potentielle Vielzahl an Leser:innen erreichen zu können. Literatur eignet sich deshalb – so die leitende These dieses Bandes – besonders dazu, die mit dem Begriff der Glokalisierung verbundenen Aushandlungsprozesse zwischen lokalen Gegebenheiten und globalen Herausforderungen zu reflektieren.
Colloquium Helveticum
Cahiers suisses de littérature générale et comparée
Schweizer Hefte für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Quaderni svizzeri di letteratura generale e comparata
Swiss Review of General and Comparative Literature
51/2022: Literarische Glokalisierung / Glocalisation littéraire / Literary Glocalization
Herausgegeben von/Dirigé par Philippe P. Haensler / Stefanie Heine / Sandro Zanetti
2022
ISBN 978-3-8498-1838-8
ISSN 0179-3780
274 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 4,4 MB
Philippe P. Haensler ist Oberassistent an der Abteilung für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Zürich.
Stefanie Heine ist Assistenzprofessorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Kopenhagen.
Sandro Zanetti ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich.
Leseprobe: lp-9783849818371.pdf
Colloquium Helveticum 51/2022
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