Soweit geschichtliche Überlieferung zurückreicht, besteht zwischen Mensch und Medium eine elementare Beziehung. Symbolsysteme und deren mediale Weitergabe ermöglichten Bildung und Fortbestand unserer Spezies, indem sie die genetische Anpassungsfähigkeit, die andere Lebewesen prägt, ersetzten. Im Wandel der symbolischen Konstitution des Humanen entstanden Kulturtypen, die in Konkurrenz traten und die auch Kritik hervorriefen. Schon anlässlich der Entwicklung der Schrift gibt es kritische Kommentare – die uns in Schriftform überliefert sind. Die Schriftkultur hat freilich weder die orale Kommunikation noch die Bildlichkeit verdrängt, vielmehr ein Wissen erzeugt, das diesen eine Wiederkunft bescherte. Hat sie nicht sogar einen Prozess in Gang gebracht, der ihr eigenes Ende heraufführt? Der Band prüft die zahlreichen Möglichkeiten und Konsequenzen der Neuen Medien vor allem im Hinblick auf schulisches Lernen, Studium und Wissenschaft. Kann das Versprechen digitaler Lehr- und Lernkultur überhaupt eingelöst werden? Soll IT-Kompetenz ins Profil der Geisteswissenschaften aufgenommen werden? Ist eine neue Bildungssynthese in Sicht? Die Fallstudien, die der Band enthält, geben Anstoß, sich um Antworten auf solche Fragen zu bemühen.
Volker Deubel / Klaus H. Kiefer (Hgg.)
MedienBildung im Umbruch
Lehren und Lernen im Kontext der Neuen Medien
Schrift und Bild in Bewegung, Bd. 6
2002
272 Seiten
kartoniert
ISBN 3-89528-377-0
Schrift und Bild in Bewegung