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Ein Text ist stets irgendwo zu Ende. Dieser Befund scheint trivial. Die materielle Endlichkeit des Textes setzt einen Anfang und ein Ende; irgendwann kommt immer die letzte Seite. Wie wäre ein Text zu denken, der weder in noch außer sich zu einem Abschluß findet? Abzubrechen, ohne auch nur einen einzigen Schritt weitergekommen zu sein und daher immer wieder neu einsetzen zu müssen - diesem "Gestus des Auf der Stelle Tretens" (Adorno) liefern sich so extreme Textprojekte wie diejenigen von Sade, Flaubert und Beckett aus. Wenn die einzelnen Texte auch ein materielles Ende besitzen, so kann dieses doch nur den Charakter eines arbiträren Abbruchs vor dem Horizont einer strukturellen Unabschließbarkeit haben. In diesem Buch sollen durch genaue Textlektüren neue Einsichten in ein ästhetisches Grenzphänomen gewonnen werden.
Jana Ziganke
Infinite Schreibstrategien bei Sade, Flaubert und Beckett
1999
292 Seiten
kartoniert
ISBN 3-89528-225-1
Jana Ziganke, geb. 1966, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften, Neuere Germanistik, Französische und Italienische Philologie an den Universitäten Bonn, Florenz, Paris (Ecole Normale Superieure und Paris VII), Konstanz und New York (New York University). Promotion 1997 in Bonn. Sie ist wissenschaftliche Hochschulassistentin am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin.
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