Eideneier, Alexis: Die Aufhebung des Körpers im Werk

Artikel-Nr.: 978-3-89528-815-9

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Altern ist seit jeher nicht nur ein biomedizinischer Prozess, sondern auch ein ergiebiges Thema der Literatur. Diese kulturgerontologische Studie erschließt erstmals die erstaunliche Vielfalt der dem Alter(n) zugeschriebenen Bedeutungskonstruktionen im Werk Arno Schmidts. Anhand ausgewählter Referenztexte vom frühesten Erzählfragment bis zu den späten Typoskript-Romanen macht sie die werkhistorische Evolution dieses Stoffgebiets bei Schmidt anschaulich.

Wie bereits der Hegelsche Begriff Aufhebung im Titel dieser Arbeit andeutet, stellt sich dabei heraus, dass Schmidts Werk den alternden Körper zugleich negiert und konserviert, um ihn schließlich zu erhöhen: Viele Protagonisten beklagen ihren physiologischen und psychologischen Verfall (Aufhebung als Negation). Andere trachten nach Altersweisheit oder einem Überleben durch ewigen literarischen Ruhm (Aufhebung als Konservierung). Der vorliegende Forschungsbeitrag zeigt, wie Schmidt diese zunächst widersprüchlich erscheinenden Dispositionen auf der höheren Ebene literarischer Kreativität vereint (Aufhebung als Elevation).

Es ist genau diese dem Werk eingeschriebene Aufhebung des Körpers, die Schmidt und seinen Figuren ermöglicht, sowohl sterblich als auch unsterblich zu sein, die materielle Welt zu verlassen und doch in ihr zu verbleiben.

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