Schau, Astrid: Leben ohne Grund

Artikel-Nr.: 978-3-89528-379-6
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Verstanden als Herkunftsbestimmung, läßt sich das Werk Werner Söllners, Rolf Bosserts und Herta Müllers unter dem Begriff „rumäniendeutsche Gegenwartsliteratur“ subsumieren. Doch gehen die Meinungen darüber auseinander, was es für deutschsprachige Schriftsteller bedeutet, in Rumänien gelebt zu haben. Es ist die Frage nach der kulturellen Identität, die in den Texten von Söllner, Bossert und Müller immer wieder verhandelt wird. Die Untersuchung geht von der These aus, daß diese Identität nicht von vornherein gegeben ist, sondern erst über unterschiedliche Diskurse hergestellt wird. Auch die Wahl individueller Schreibverfahren hängt mit der kulturellen Verortung zusammen, weshalb deren Analyse Einblick in gegenwärtige Formen autobiographischer Experimente gewährt. Drei zentrale Strategien liegen diesen Experimenten zugrunde: Werner Söllners Lyrik wird in dieser Studie als intertextuelles Erinnerungsprojekt gelesen. Rolf Bossert wählt den Körper des Subjekts als Bezugspunkt und positioniert ihn zwischen Text und Bild. Herta Müller schließlich entwirft in ihrer Prosa stets aufs neue Lebensgeschichten, und auch in ihren theoretischen Schriften geht es um den Zusammenhang von Leben und Schreiben. Das Werk in seiner Gesamtheit wird als autobiographisches Projekt deutbar.

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