Markis, Sabine: "mit lesendem Aug"

Artikel-Nr.: 978-3-89528-234-8
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Nur zu oft ist in der Forschung die Tendenz festzustellen, Paul Celans komplexe Lyrik auf zwei gemeinhin als charakteristisch geltende Themenkreise - Sprachreflexion und Judentum - zu reduzieren, wobei nicht nur die poetische Sprache normalisiert, sondern auch häufig die eigene Theorie radikal auf den Text appliziert wird: Der Blick auf Bedeutungsstrukturen wird somit nicht selten verstellt.
Sabine Markis zeigt in ihrer Untersuchung, daß eine Interpretation, die vom Text selbst ausgeht und der Komplexität der Celanschen Lyrik gerecht zu werden versucht, den Prozeß der Sinnkonstitution nachvollziehen muß. Sie geht davon aus, daß das Gedicht als Sinneinheit durch poetische Verfahrensweisen konstituiert wird und stellt daher die Prinzipien der Textorganisation in den Vordergrund. Durch die Untersuchung des zyklischen, des universalisierenden, des intertextuellen und des dialektischen Prinzips wird deutlich, daß Celan in der 'Niemandsrose' auf inhaltlicher Ebene die Theorie einer wahren, der Wirklichkeit angemessenen, poetischen Sprache entwickelt, die er gleichzeitig auf der sprachlichen Ebene der Gedichte selbst zu verwirklichen sucht.

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