Im zeitgenössischen Theater bereiten anschauliche Offenlegungen der Funktionsweise von bewegten Objekten ästhetisches Vergnügen und entfalten eine Poesie des Mechanischen. Das können Aufführungen des Puppentheaters ebenso leisten wie Theaterinszenierungen und Installationen, die mit bewegten Objekten arbeiten.
Diese These steht im Zentrum der Studie von Astrid Schenka. Sie erforscht Inszenierungsformen und Wirkungsweisen des Mechanischen anhand detaillierter Aufführungsanalysen (u.a. Arbeiten von Royal de Luxe, La Machine, Heiner Goebbels, Zimoun) und erörtert im Rückgriff auf aktuelle ästhetische Theorien, wie aus szenischen Anordnungen mit „demonstrativem Konstruktionscharakter“ (M. Warstat) eine Poesie des Mechanischen entspringt. Schenkas Buch stellt nicht nur einen innovativen und „bedeutenden Beitrag zur gegenwärtigen Ästhetik-Diskussion dar, sondern auch zur Diskussion um Position, Funktion und Wirkung von Gegenwartstheater“ (E. Fischer-Lichte).
Astrid Schenka
Aufführung des offen Sichtlichen
Zur Poesie des Mechanischen im zeitgenössischen Theater
2020
ISBN 978-3-8498-1394-9
269 Seiten
kartoniert
Astrid Schenka ist Theaterwissenschaftlerin, Dramaturgin und Übersetzerin.
Leseprobe: lp-9783849813949.pdf
Dass die Inszenierungsstrategie der offenen Manipulation als Konzept fruchtbar gemacht wird, um die Offenlegung der Theatermittel in Inszenierungen mit Objekten zu untersuchen und so zu zeigen, dass figurentheatrale Phänomene wichtige Elemente des Gegenwartstheaters sind, ist ein Verdienst von Schenkas Arbeit.
Franziska Burger in „Forum Modernes Theater“ (33/1-2)
|