„Gehen, um zu erinnern“ beschäftigt sich in ‚close readings‘ mit den deutschsprachigen Debütromanen von Autoren mit irakischem Hintergrund. Entgegen der allgemeinen Meinung, ähnliche autobiografische Bezüge führten zu einer ähnlichen Gestaltung, demonstriert diese Untersuchung Gegenteiliges: Gerade die je eigenen ästhetischen Zugänge widersprechen der Rede von der Migrationsliteratur und wenden sich damit zugleich gegen jeden nivellierenden Rezeptionsversuch.
Welche unterschiedlichen Formen wählen Sherko Fatah, Semier Insayif und Abbas Khider, um eigene Erfahrungen literarisch zu verarbeiten? Welche Rolle spielen dabei Erinnerung, Identität und das Motiv der Fortbewegung? Inwieweit haben Verfolgung, Flucht, Exil und Migration ihre literarischen Verfahren beeinflusst?
Sarah Fortmann-Hijazi
Gehen, um zu erinnern
Identitätssuche vor irakischem Hintergrund: Sherko Fatah, Semier Insayif und Abbas Khider
2019
ISBN 978-3-8498-1325-3
298 Seiten
kartoniert
Sarah Fortmann-Hijazi studierte Deutsche und Englische Philologie sowie Mittlere/Neuere Geschichte in Köln und Antwerpen. Sie war Stipendiatin der Friedrich Schlegel Graduiertenschule der Freien Universität Berlin und wurde an der Universität Bremen promoviert. Dort arbeitet sie als Lehrbeauftragte am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften sowie in Berlin als Projektmanagerin im Kultursektor.
Leseprobe: lp-9783849813253.pdf
[...] Das forschungsspezifische Gewicht der Studie liegt [...] vornehmlich in der textnahen und gerade aufgrund des interdisziplinären Zugangs sehr ergiebigen Lektüre der besprochenen Romane.
Moritz Schramm in „Germanistik“ (Heft 3-4/2021)