Nach dem Besuch des Gymnasiums und kurzem Studium in Münster verschlägt es den neunzehnjährigen Georg Bernhard Depping im Jahr 1803 nach Paris. Mittellos und einzig auf seine Intelligenz und seinen Fleiss gestellt, beginnt er eine Karriere als ›homme de lettres‹. Sie macht ihn am Ende zu einem in Frankreich wie in Deutschland hoch geachteten Gelehrten, Wissenschaftsautor und Journalisten, Mitglied von renommierten Akademien und wissenschaftlichen Gesellschaften in ganz Europa. Absolvierte er seine Karriere als Wissenschaftler und Buchautor in französischer Sprache, so versorgte er als Paris-Korrespondent des viel gelesenen Cotta’schen Morgenblattes von 1810 bis 1850 das deutsche Publikum mit Nachrichten über die kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der französischen Hauptstadt. Das äusserst bewegte Zeitgeschehen zwischen Napoleon I. und Napoleon III., eine Existenz in zwei Sprachen und Kulturen, aber auch seine erstaunliche Vielseitigkeit machen diese Erkundung von Deppings Leben zu einem abwechslungsreichen Leseabenteuer voller Überraschungen.
Bernd Kortländer
Zwischen Münster und Paris
Georg Bernhard Depping 1784-1853
Gelehrter, Schriftsteller, Journalist
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen, Band 84
2020
ISBN 978-3-8498-1539-4
599 Seiten
kartoniert
Der Literturwissenschaftler Bernd Kortländer, durch seine Arbeiten zu Heinrich Heine und Annette von Droste-Hülshoff als Kenner der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgewiesen, forscht seit langem auch zum deutsch-französischen Kulturtransfer.
Leseprobe: lp-9783849815394.pdf
[...] Durch die fundierte Aufarbeitung der Figur Deppings gibt Kortländers Studie interessante Einblicke in das intellektuelle Leben im Paris der Restaurationsepoche und in der frühen Julimonarchie. [...]. [Der Band] bietet [...] anhand der Figur Georg Bernhard Deppings eine wohlrecherchierte Materialfülle an, die für weitere Studien, etwa zum intellektuellen Leben im Paris der Restauration und der Julimonarchie und zu deutsch- französischen Mittlerfiguren des 19. Jahrhunderts eine wertvolle Grundlage bildet.
Leslie Brückner in „Heine-Jahrbuch“ (2021)
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen, Band 84
|