Adolf Glassbrenner (1810-1876) ging, um ein mittlerweile geflügeltes Wort aufzugreifen, von Berlin aus „in die Provinz“, nämlich nach Neustrelitz. Die vorliegende Auswahl von bisher gänzlich unbekannten humorvollen Korrespondenzen, die Glassbrenner pseudonym im Schweriner „Freimüthigen Abendblatt“ veröffentlichte, gibt auf unterhaltsame Weise Informationen über die norddeutsche Residenzstadt, über ihr Alltagsleben und ihre Institutionen. Ebenso bezeugt sie, wie Glassbrenner sich im Vorfeld der Revolution von seinem Wohnort aus zunehmend für bürgerliche Reformen engagierte und die Adelsherrschaft mit wachsender Radikalität kritisierte. Nicht zuletzt erhält man auch Nachrichten über den Autor selbst, über seinen Freundeskreis und sein Leben, vor allem über die Arbeit am dichterischen Hauptwerk „Neuer Reineke Fuchs“. Damit wird eine äusserst wichtige Quelle über die zehn Lebensjahre in Neustrelitz, die als Glassbrenners produktivste dichterische Zeit anzusehen sind, erstmals erschlossen: Unterhaltung garantiert!
Adolf Glassbrenner
Rindviecher, Bauchredner und Grossherzöge.
Berichte aus der Residenz Neustrelitz 1840-1848/49
Herausgegeben und kommentiert von Olaf Briese
AISTHESIS Archiv 15
Vormärz-Studien Bd. XIX
2010
ISBN 978-3-89528-773-2
143 Seiten
kartoniert
Olaf Briese, Promotion mit „Der Anspruch des Subjekts. Zum Unsterblichkeitsdenken im Jungen Deutschland“ (1995); Habilitation mit „Angst in den Zeiten der Cholera“ (4 Bde., 2003); Privatdozent am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin; weitere Buchveröffentlichungen: „Konkurrenzen. Zur philosophischen Kultur in Deutschland 1830-1850“ (1998); „Die Macht der Metaphern. Blitz, Erdbeben und Kometen im Gefüge der Aufklärung“ (1998); im Aisthesis Verlag von ihm herausgegeben: „Adolf Glassbrenner: ‚Dedication an Apollo‘ und andere Narrentexte 1847-1854“ (2006).
Leseprobe: 9783895287732.pdf
AISTHESIS Archiv 15
Vormärz-Studien Bd. XIX
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