Subjekt und Subjektivität repräsentieren Hauptbegriffe in Friederike Mayröckers Werk. Das Subjekt, das biographische Züge hat, ohne dass es mit der Schriftstellerin gleichgesetzt werden kann, besteht aus Fragmenten unterschiedlicher Herkunft, aus „Einzelteilchen aller Menschengehirne“, was zu seiner Komplexität beiträgt. Der vorliegende Band, der Beiträge eines im Juni 2010 an der Wiener Universität veranstalteten Workshops sammelt, untersucht die Subjektivität in den jüngeren Gedichten, Prosatexten, Hörspielen und Essays der Dichterin. Umfassende Auseinandersetzungen mit mehreren Werken stehen neben philologischen Analysen eines Textes und stellen die Frage nach der Verwandtschaft mit literarischen Strömungen, wie dem Surrealismus, und mit philosophischen oder linguistischen Theorien, wie jener Deleuzes, Derridas oder Austins. Die hier vorgelegten Studien bieten zum ersten Mal einen Dialog zwischen deutschsprachigen und französischsprachigen Forschern über Friederike Mayröckers Oeuvre und erneuern die Reflexion über die Subjektivität, die in der Sekundärliteratur über die Autorin ein zentrales Thema ist.
Françoise Lartillot / Aurélie Le Née / Alfred Pfabigan (Hgg.)
„Einzelteilchen aller Menschengehirne“
Subjekt und Subjektivität in Friederike Mayröckers (Spät-) Werk
2012
ISBN 978-3-89528-909-5
151 Seiten
kartoniert
Leider vergriffen!
Françoise Lartillot ist Professorin am Germanistischen Institut der Universität Paul Verlaine - Metz. Forschungsschwerpunkt: Beziehung zwischen Poesie und Poetologie vom 18. bis zum 21. Jahrhundert, kulturanalytische bzw. kulturhistorische Fragen.
Aurélie Le Née, geb. 1980, lehrt seit 2010 als Professeur agrégé in den Classes préparatoires des Lycée Gabriel Guist'hau (Nantes). Forschungsschwerpunkt: Poesie des 20. und 21. Jahrhunderts, österreichische Literatur.
Alfred Pfabigan ist Professor am Philosophischen Institut der Universität Wien und beschäftigt sich mit Ästhetik und politischer Philosophie.