Die Wilhelm Meister-Romane (Theatralische Sendung, Lehrjahre, Wanderjahre) begleiteten Johann Wolfgang von Goethe mehr als sechzig Jahre lang und bilden den Kern seines narrativen Werks. Ausgehend von Gérard Genettes narratologischem Ansatz zeigt Carina Gröner, dass in diesen Texten Textilien nicht nur inhaltlich eine wesentliche Rolle spielen, sondern dass darüber hinaus die poetologische Struktur – analog zur gemeinsamen etymologischen Herkunft der Begriffe „Text“ und „Textil“ – wie eine textile Gewebestruktur aufgebaut ist und sich mittels der Textilmetaphern „weben“ und „wirken“ beschreiben lässt, wobei „wirken“ sowohl eine textiltechnische als auch eine rezeptionsästhetische Bedeutung enthält.
Carina Gröner
Textgewebe
Goethes Erzähler in den Wilhelm-Meister-Romanen
2019 [als Print-Ausgabe: 2019: ISBN 978-3-89528-1356-7]
ISBN 978-3-8498-1357-4
233 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 2,1 MB
Carina Gröner, geb. 1978, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Konstanz und wurde dort 2016 promoviert. Sie arbeitet als Assistentin am Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur der Universität St. Gallen und leitet dort im Team das Zentrum für wissenschaftliches Schreiben.
Leseprobe: lp-9783849813567.pdf
Festzuhalten ist, dass Carina Gröner eine Arbeit zu einem vielbeforschten Gegenstand der Goethe-Philologie vorgelegt hat, mit der sie neue Akzente setzt und im Einzelnen zu wichtigen und inspirierenden Ergebnissen gelangt.
Hauke Kuhlmann in „Goethe-Jahrbuch“ 136 (2019)
Erzählen hat bei Johann Wolfgang Goethe einen speziellen Stellenwert. Es ist für ihn nicht nur ein Modus der Textproduktion, sondern auch eine Form der Welterschließung und Welterkenntnis. Die Arbeit an den Wilhelm Meister-Romanen begleitete ihn mehr als 60 Jahre seines Lebens und bildet einen Kern seines narrativen Werks. Die hier vorliegende Neuuntersuchung der drei Romane, Wilhelm Meisters theatralische Sendung, Wilhelm Meisters Lehrjahre und Wilhelm Meisters Wanderjahre geht von Gérard Genettes narratologischem Analysemodell aus und zeigt damit neue poetologische Grundstrukturen dieser literaturhistorisch bedeutenden Texte auf. [...]
Redaktionelle Bemerkung in „literaturkritik.de“ (August 2019)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=25845