Der Jugendbewegung um 1900 galt Spitteler als rebellisch-unkonventioneller „Dichter der Jugend“, seine Feuilletonbeiträge erschienen in renommierten Zeitschriften, und der spätere Literaturnobelpreisträger hielt zahlreiche Vorträge in Deutschland und der Schweiz. Seit den 1970er Jahren verschwanden seine Texte aber aus dem Kanon.
Das Literaturnobelpreis-Jubiläum 2019 bot die Gelegenheit, Spittelers Texte vor dem Hintergrund gegenwärtiger Debatten und Theorieansätze und in komparatistischer Perspektive neu zu lesen. Gefragt wurde: Was macht die Beschäftigung mit Spittelers Texten heute lohnenswert? Worin liegt ihre Aktualität? Welche Stellung hat Spittelers Werk innerhalb der Literatur der Moderne? Welchen Ort können seine Texte in Forschung und Lehre haben?
Der vorliegende Band widmet sich Spittelers literatur- und bildungskritischen Positionen, seiner Auseinandersetzung mit Machtstrukturen, mit Psychoanalyse und Populärkultur sowie der Rezeption seiner Texte in anderen Sprachräumen.
Colloquium Helveticum
Cahiers suisses de littérature générale et comparée
Schweizer Hefte für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Quaderni svizzeri di letteratura generale e comparata
Swiss Review of General and Comparative Literature
50/2021: Zur Aktualität von Spittelers Texten. Komparatistische Perspektiven / Quelle actualité pour Spitteler? Perspectives comparatives
Herausgegeben von/Dirigé par Stefanie Leuenberger
2021
ISBN 978-3-8498-1769-5
ISSN 0179-3780
284 Seiten
kartoniert
Stefanie Leuenberger ist Privatdozentin an der ETH Zürich, wo ihr 2017 die Venia legendi für Neure deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft erteilt wurde. Ihre Forschungs- und Interessenschwerpunkte sind Buchstabenkombinatorik und visuelle Poesie seit der Antike, Literatur und Kultur des Fin de Siècle, Theorie und Praxis der europäischen Avantgarden, Lebensreform in Europa, deutsch-jüdische Literaturgeschichte und Kulturdiskurse sowie Literaturen der Schweiz.
Leseprobe: lp-9783849817695.pdf
Colloquium Helveticum 50/2021