In der Autorenbiographie Georg Büchners sind die Bezüge zu Volksliedern evident. Büchner selbst hat Volkslieder aus mündlicher Überlieferung gesammelt und sie versatzstückartig in seine literarischen Texte integriert. Sein Selbstverständnis kommt nicht nur einer literarisch-ethnographischen Forschungsgeschichte nahe, sondern ebenso der modernen Diskussion um Authentizität im Feld. Die Studie stellt Büchner erstmals als Ethnographen vor, liest seinen Woyzeck als ethnographisch motivierte Poetik und kontextualisiert Liedversatzstücke in ihren kulturellen Diskurs.
Tim Weber
Der ethnographische Blick.
Büchners Woyzeck und das Volkslied
Vormärz-Studien Band XLII
2018
ISBN 978-3-8498-1273-7
279 Seiten
kartoniert
Tim Weber ist Projektmanager für Ausstellungen am Deutschen Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven. Nach dem Studium der Germanistik und Kulturanthropologie/Volkskunde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz war er ebendort als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Germanistik tätig und hat im Museumsbereich internationale Ausstellungen und Projekte koordiniert.
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Vormärz-Studien Band XLII
Ehrlich, Lothar / Kopp, Detlev (Hgg.): Innovation des Dramas im Vormärz: Grabbe und Büchner
29,80 €
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In der Autorenbiographie Georg Büchners sind die Bezüge zu Volksliedern evident. Büchner selbst hat Volkslieder aus mündlicher Überlieferung gesammelt und sie versatzstückartig in seine literarischen Texte integriert. Sein Selbstverständnis kommt nicht nur einer literarisch-ethnographischen Forschungsgeschichte nahe, sondern ebenso der modernen Diskussion um Authentizität im Feld. Die Studie stellt Büchner erstmals als Ethnographen vor, liest seinen Woyzeck als ethnographisch motivierte Poetik und kontextualisiert Liedversatzstücke in ihren kulturellen Diskurs.
Tim Weber
Der ethnographische Blick.
Büchners Woyzeck und das Volkslied
Vormärz-Studien Band XLII
2018 [als Print-Ausgabe: 2018: ISBN 978-3-8498-1273-7]
ISBN 978-3-8498-1413-7
279 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 7,5 MB
Tim Weber ist Projektmanager für Ausstellungen am Deutschen Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven. Nach dem Studium der Germanistik und Kulturanthropologie/Volkskunde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz war er ebendort als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Germanistik tätig und hat im Museumsbereich internationale Ausstellungen und Projekte koordiniert.
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Vormärz-Studien Band XLII
August Lewald (1792–1871) is chiefly remembered for his editorship of the highly successful journal, Europa. His closely-observed Vormärz sketches and novels were also much read and reviewed by his contemporaries but have since been largely overlooked. They are the focus of this study. Lewald’s Jewish parentage and his wide experience in commerce and the theatre gave him insight into key preoccupations and conditions of his day, an insight acknowledged by contemporaries. Album aus Paris is a collection of sketches from the revered ‘Hauptstadt der Welt’; Memoiren eines Banquiers is a satire that plays with the ‘rich Jewish banker’ stereotype, and Theater-Roman exposes the ‘moderne Thorheiten und Schwächen’ rampant ‘in der civilisirten Gesellschaft zu Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts’.
Veronica Butler
The Analyst of Manners, Money and Masks
August Lewald in the Vormärz
Vormärz-Studien Band XLI
2017
ISBN 978-3-8498-1234-8
257 Seiten
kartoniert
Veronica Butler studied for her PhD in German at Exeter University in the UK.
Leseprobe: 9783849812348.pdf
Für gewöhnlich wird August Lewald den Randfiguren der Vormärzzeit zugerechnet. Trotz einer außerordentlichen Produktivität als Schriftsteller, Herausgeber und Kritiker hat sein Werk kaum Beachtung gefunden. Veronica Butlers Studie, die erste seit Jahrzehnten, will L. von der Peripherie ins Zentrum rücken. Mit dieser Absicht unterzieht sie drei seiner literarischen Werke eingehenden Lektüren. [...] Veronica Butler [...] hat zweifellos eine gut recherchierte Arbeit zu einem vernachlässigten Autor vorgelegt, die L. auf überzeugende Weise ins literarische Feld des Vormärz einbindet.
Patrick Fortmann in „Germanistik“ (2017, Heft 1-2)
[...] this study’s firm conceptual handrail allows us to grasp Lewald’s achievements and reposition him in Vormärz literature. The game is worth the candle.
James M. Brophy in „Heine-Jahrbuch 2019“
Vormärz-Studien Band XLI
Spätestens seit der Publikation von Goethes Italienischer Reise (1813-1817) hat Italien, das Sehnsuchtsland, „wo die Zitronen blühn“, die deutsche Literatur in vielerlei Hinsicht stark beeinflusst.
Die vorliegende Untersuchung analysiert eine Vielzahl bedeutender Italientexte literarisch versierter Frauen des 19. Jahrhunderts, in denen sich nicht nur ein Wandel des Italienbildes abzeichnet, sondern auch einer der literarischen Darstellungsformen: Am Anfang stehen Reisebriefe und Reiseaufzeichnungen, später Essays, Feuilletons, Novellen und Erzählungen und schließlich Romane. Viele dieser Texte – wie Ricarda Huchs Garibaldi-Romane – sind in all den Zeiten, als man von Revolutionen und schreibenden Frauen nichts wissen wollte, in Vergessenheit geraten.
Christina Ujma
Stadt, Kultur, Revolution
Italienansichten deutschsprachiger Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts
Aus dem Nachlass herausgegeben von Rotraut Fischer und Ruth Ujma
Vormärz-Studien XL
2017
ISBN 978-3-8498-1199-0
248 Seiten
kartoniert
Christina Ujma, Dr. phil., lehrte nach ihrem Studium der Germanistik, Anglistik, Politologie und Kunstgeschichte an den Universitäten Marburg, Pisa, Loughborough und Paderborn. Bis 2016 Lehrauftrag an der FU Berlin.
Im Aisthesis Verlag sind zuletzt von ihr erschienen: Fanny Lewalds urbanes Arkadien. Studien zu Stadt, Kunst und Politik in ihren italienischen Reiseberichten aus Vormärz, Nachmärz und Gründerzeit (2007) und Wege in die Moderne. Reiseliteratur von Schriftstellerinnen, Schriftstellern des Vormärz (Hg., 2009) und Fanny Lewald (1811-1889). Studien zu einer großen europäischen Schriftstellerin und Intellektuellen (2011).
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[...] Christina Ujma hat sich in zahlreichen Forschungsbeiträgen jener deutschsprachigen Schriftstellerinnen angenommen, die in der Aufbruchstimmung des Risorgimento Italien bereisten oder sich dort niederließen. Der vorliegende Band entreißt diese Frauen einem mehrfachen Vergessen: dem der nach 1945 kaum noch bekannten Autorinnen des 19. Jahrhunderts, dem der ebenso vergessenen politisch-historischen Zusammenhänge, in denen diese Frauen schrieben, und dem der von diesen Autorinnen entwickelten literarischen Formen. [...] Das kundige und lebendige Bild, das Ujma in der Lektüre dieser Autorinnen zeichnet, bietet vielfältige biographische und intellektuelle Anknüpfungspunkte in unterschiedliche Himmelsrichtungen. Hier wird überzeugend zusammengefasst, was die Autorin in den letzten Jahrzehnten an Forschungsarbeit zu diesem Thema geleistet hat. Dass es einen Abschluss bedeuten muss, liegt daran, dass sie im letzten Jahr plötzlich verstorben ist. Die auch politisch engagierte Literaturwissenschaftlerin Christina Ujma forschte nach ihrer Promotion in Marburg bei Gert Mattenklott über Ernst Bloch an der englischen Universität Loughborough, an der Uni Paderborn und an diversen italienischen Hochschulen vor allem auch zu deutschsprachigen Autorinnen in Italien, wozu sie zahlreiche Studien veröffentlichte. Ihre Arbeiten finden mit diesem aus dem Nachlass von ihrer mehrfachen Ko-Autorin Rotraut Fischer und Ruth Ujma herausgegebenen Band einen Abbruch. Über den traurigen Verlust der Wissenschaftlerin hinaus ist zu befürchten, dass das von ihr entscheidend mit-konturierte Forschungsgebiet ohne ihre Beiträge weitgehend verwaist bleiben wird.
Markus Bauer in „literaturkritik.de“ (Oktober 2017)
Zur vollständigen Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23703
Italien ist ein Faszinosum seit dem Mittelalter, »literarisierter deutscher Traum« (S. 9), attraktives Ziel von Pilger-, Kunst- und Bildungsreisen, doch literarische Begegnungen des 19. Jahrhunderts mit dem Sehnsuchtsland der Deutschen sind in der deutschen Literaturwissenschaft eher spärlich erforscht, zumal die Reiseberichte schreibender Frauen – so lautet die These Christina Ujmas zu ihrer neuesten Untersuchung [...]. Unvermittelt bricht Ujmas Untersuchung ab [...], genau wie das Leben der Wissenschaftlerin Christina Ujma, die viel zu früh während der Arbeit an diesem informativen, lesenswerten und interessanten Buch im Mai 2016 gestorben ist, das Ausdruck gibt von ihrer mitreißenden Forschungsleidenschaft: Frauen- und Reiseliteratur, Revolution und Italien, die, ausgehend von Fanny Lewald, immer weitere Kreise gezogen hat. Rotraut Fischer und der Aisthesis Verlag ehren mit diesem Buch das Andenken einer engagierten Forscherin.
Gabriele Schneider im „Heine-Jahrbuch“ (November 2017)
Vormärz-Studien XL
Das Problem der Ordnung – ihre Pluralisierung und die damit einhergehenden Konflikte und Spannungen, die die Moderne seit ihren Anfängen insgesamt prägen – ist strukturell an die historische Wandlung des Kontingenzbegriffs gekoppelt. Diese Wandlung, die bereits als Charakteristikum der Neuzeit angesehen wird und die in der Moderne eine Radikalisierung erfährt, besteht in einer qualitativen Änderung des Kontingenzbegriffs, die wiederum auf die sozialen Modellierungen von Handlungen einwirkt. Diese Arbeit untersucht die ‚Reaktionen‘ des Symbolsystems Literatur auf die Krise der Handlungsmodelle, die mit der gesteigerten Kontingenzerfahrung im postidealistischen Zeitalter im Zusammenhang steht. Den Ausgangspunkt bilden ausgewählte Dramen von Christian Dietrich Grabbe, Georg Büchner, Friedrich Hebbel und Franz Grillparzer, da durch die gattungsspezifische Sichtbarmachung der Handlungsformen im Drama das Zusammenwirken verschiedener Elemente wie Zweck und Mittel, Akteur und Adressat, Akt und Situation thematisch werden, während sich in der Konfrontation mit der Kontingenz die dramatische Form selbst verändert – bis hin zu einer Zersetzung der Tragödie durch Elemente der Farce, Burleske oder Satire.
Antonio Roselli
»alles scheint mir jetzt möglich«
Zum Verhältnis von Handlung und Kontingenz bei Grabbe, Büchner, Hebbel und Grillparzer
Vormärz-Studien Band XXXIX
2019
ISBN 978-3-8498-1185-3
368 Seiten
kartoniert
Antonio Roselli, Jahrgang 1982, ist Bildungsreferent für das Programm „Studieren ab 50“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, zuvor wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn. Studium der Neueren deutschen Literatur, Philosophie und Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Promotion an der Universität Paderborn mit einer Arbeit über das Verhältnis von Handlung und Kontingenz im Drama des Vormärz und des Realismus (2016). Veröffentlichungen zuletzt vor allem zum Verhältnis von Phänomenologie und Geschichte, zu Jean-Jacques Rousseau, Walter Benjamin und Ernesto de Martino.
Leseprobe: lp-9783849811853.pdf
[Eine] anregende Studie (...)
Patrick Fortmann in „Germanistik“ (2019 Band 60 Heft 1-2)
[...] Insgesamt gesehen ist Rosellis Untersuchung eine sehr kompakte, schlüssige und gut recherchierte Arbeit, die zu plausiblen Ergebnissen führt und die Kontingenz- wie auch die Hebbelforschung um einen neuen Aspekt bereichert.
Barbara Hindinger in „Hebbel-Jahrbuch“ (2020)
Vormärz-Studien Band XXXIX
Der Aisthesis-Autor Antonio Roselli hat für seine Forschungsarbeit den Hebbel-Förderpreis bekommen. Die Auszeichnung wurde ihm im November 2018 im Wesselburer Hebbelmuseum überreicht.
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Das Problem der Ordnung – ihre Pluralisierung und die damit einhergehenden Konflikte und Spannungen, die die Moderne seit ihren Anfängen insgesamt prägen – ist strukturell an die historische Wandlung des Kontingenzbegriffs gekoppelt. Diese Wandlung, die bereits als Charakteristikum der Neuzeit angesehen wird und die in der Moderne eine Radikalisierung erfährt, besteht in einer qualitativen Änderung des Kontingenzbegriffs, die wiederum auf die sozialen Modellierungen von Handlungen einwirkt. Diese Arbeit untersucht die ‚Reaktionen‘ des Symbolsystems Literatur auf die Krise der Handlungsmodelle, die mit der gesteigerten Kontingenzerfahrung im postidealistischen Zeitalter im Zusammenhang steht. Den Ausgangspunkt bilden ausgewählte Dramen von Christian Dietrich Grabbe, Georg Büchner, Friedrich Hebbel und Franz Grillparzer, da durch die gattungsspezifische Sichtbarmachung der Handlungsformen im Drama das Zusammenwirken verschiedener Elemente wie Zweck und Mittel, Akteur und Adressat, Akt und Situation thematisch werden, während sich in der Konfrontation mit der Kontingenz die dramatische Form selbst verändert – bis hin zu einer Zersetzung der Tragödie durch Elemente der Farce, Burleske oder Satire.
Antonio Roselli
»alles scheint mir jetzt möglich«
Zum Verhältnis von Handlung und Kontingenz bei Grabbe, Büchner, Hebbel und Grillparzer
Vormärz-Studien Band XXXIX
2019 [als Print-Ausgabe: 2019: ISBN 978-3-8498-1185-3]
ISBN 978-3-8498-1410-6
368 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 4 MB
Antonio Roselli, Jahrgang 1982, ist Bildungsreferent für das Programm „Studieren ab 50“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, zuvor wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn. Studium der Neueren deutschen Literatur, Philosophie und Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Promotion an der Universität Paderborn mit einer Arbeit über das Verhältnis von Handlung und Kontingenz im Drama des Vormärz und des Realismus (2016). Veröffentlichungen zuletzt vor allem zum Verhältnis von Phänomenologie und Geschichte, zu Jean-Jacques Rousseau, Walter Benjamin und Ernesto de Martino.
Leseprobe: lp-9783849811853.pdf
[Eine] anregende Studie (...)
Patrick Fortmann in „Germanistik“ (2019 Band 60 Heft 1-2)
[...] Insgesamt gesehen ist Rosellis Untersuchung eine sehr kompakte, schlüssige und gut recherchierte Arbeit, die zu plausiblen Ergebnissen führt und die Kontingenz- wie auch die Hebbelforschung um einen neuen Aspekt bereichert.
Barbara Hindinger in „Hebbel-Jahrbuch“ (2020)
Vormärz-Studien Band XXXIX
Der Aisthesis-Autor Antonio Roselli hat für seine Forschungsarbeit den Hebbel-Förderpreis bekommen. Die Auszeichnung wurde ihm im November 2018 im Wesselburer Hebbelmuseum überreicht.
Christian Dietrich Grabbe und Georg Büchner haben mit ihren Theaterstücken maßgeblich zur Erneuerung des deutschen Dramas beigetragen. Obwohl ein allgemeiner Konsens über die ideell und ästhetisch innovativen Leistungen der beiden Vormärz-Autoren besteht, wurden sie bislang noch nicht vergleichend analysiert. Die Tagung, aus der dieser Band hervorgegangen ist, hatte zum Ziel, den inhaltlichen und strukturellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Grabbes und Büchners Dramen nachzugehen und deren literatur- und theatergeschichtliche Bedeutung zu bestimmen.
Brechts Charakterisierung der Entwicklung des deutschen Dramas bildet insofern den geschichtlichen Horizont: „Die Linie, die zu gewissen Versuchen des epischen Theaters gezogen werden kann, führt aus der elisabethanischen Dramatik über Lenz, Schiller (Frühwerke), Goethe (Götz und Faust, beide Teile), Grabbe, Büchner.“
Lothar Ehrlich / Detlev Kopp (Hgg.)
Innovation des Dramas im Vormärz:
Grabbe und Büchner
Vormärz-Studien Bd. XXXVIII
2016
ISBN 978-3-8498-1161-7
196 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783849811617.pdf
[...] Die Autorin und die Autoren des Tagungsbandes nehmen sich eines bisher vernachlässigten Vergleichs an und zeigen zugleich auch die rezeptions- und wissenschaftsgeschichtlichen Gründe auf, die im bereits seit dem Vormärz wirksamen Konkurrenzdenken und in Hierarchisierungspraxen liegen. [...] Der [...] Band zeigt [...] Forschungsdesiderata auf, verweist zudem aber mit Recht auch auf die Grenzen literaturgeschichtlicher Autorenreihenbildungen, die, um Schematisierungen zu vermeiden, vor allem Differenzen herausarbeiten und [...] bekannte Deutungsaspekte „in einer neuen Beleuchtung zeigen“ (S. 116) können.
Julian Kanning in „Zeitschrift für Deutsche Philologie“ (136. Band 2017, Viertes Heft)
Vormärz-Studien Bd. XXXVIII
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Zur Zeit nicht lieferbar!
In den Prosatexten des Leipziger Erfolgsschriftstellers Karl Herloßsohn (1802-1849) finden sich reichhaltige Referenzen auf die Themen Literaturmarkt, Schreiben und Publizieren. In ironischer, kritischer und häufig subversiver Weise rekurriert Herloßsohn auf die Kommerzialisierung der vormärzlichen Literaturlandschaft sowie die gewandelte Rolle des Schriftstellers. Dessen Arbeit ist nicht nur durch die Zensur geprägt, sondern vor allem auch von zunehmendem wirtschaftlichen Kalkül beeinflusst. Die hier untersuchten Texte zeigen, dass gerade jene Fokussierung auf den Markt – von den Zeitgenossen häufig als Indiz kulturellen Verfalls gedeutet – im Falle Herloßsohns ein besonderes Potenzial als literarisches Thema und poetologische Herausforderung in sich birgt.
Jan Patrick Müller
Literaturmarkt, Schreiben und Publizieren im Prosawerk Karl Herloßsohns (1802–1849)
Vormärz-Studien Bd. XXXVII
2015
ISBN 978-3-8498-1085-6
299 Seiten
kartoniert
Jan Patrick Müller studierte Neuere Deutsche Literatur und Philosophie in Berlin und Wien und wurde 2014 an der Freien Universität Berlin mit der vorliegenden Untersuchung promoviert. Er arbeitet als Lektor in China.
Leseprobe: lp-9783849810856.pdf
Insgesamt [...] stellt [die Studie] als detaillierte und in weiten Teilen schlüssige Untersuchung der unter poetologischen Aspekten interessanten Passagen aus dem Werk eines heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Autors [...] einen wichtigen Beitrag zur germanistischen Forschung dar.
Heiko Ullrich in „Forum Vormärz Forschung“ (Jahrbuch 2015)
[...] Die Untersuchung [...] überzeugt durch eingehende Textanalysen und verallgemeinernde Rückschlüsse aus den symptomatischen Einzelfällen. So kann der Verf. zeigen, dass H.s Referenzen auf die Zwänge eines florierenden Marktes weniger als persönliche Zeugnisse eines getriebenen Vielschreibers zu lesen sind, sondern vielmehr als selbstbewusste Entdeckungen des produktiven Potentials, die der Literaturbetrieb seiner Zeit geboten hat.
Dieter Martin in „Germanistik“ (2015, Heft 3-4)
Vormärz-Studien Bd. XXXVII
Die Philosophie der Sprache im Vormärz ist heute eine unbekannte Epoche, deren Wiederentdeckung sich lohnt. Protagonisten wie Otto Friedrich Gruppe, Conrad Hermann oder Karl Leonhard Reinhold entwarfen im 19. Jahrhundert – oft in Opposition zu der wirkmächtigen Philosophie Hegels – einen Blick auf die Sprache als Organon des Denkens. Lange vor Wittgenstein und dem linguistic turn des 20. Jahrhunderts wurden Kategorien befragt, diskutiert und umgestoßen, die als prägend gelten konnten, solange die philosophische Überlieferung der Thematisierung der Sprache (zurückreichend bis zu Platon, Aristoteles, Locke u.a.) nicht die Kritik der Sprache an die Seite stellte. Im Kontext der Kritik konturieren sich Momente der Antizipation späterer sprachphilosophischer Motive (Bedeutung als Gebrauch, Begriffsanalyse, Absehen von reifizierenden Substantiven, Solipsismuskritik u.a.), welche die Sprachkritik des 19. Jahrhunderts als Sammelpunkt jener Entwicklungen erkennen lassen, die das Verständnis des philosophischen Diskurses der Moderne bestimmen sollten.
Sandra Markewitz (Hg.)
Philosophie der Sprache im Vormärz
Vormärz-Studien Bd. XXXVI
2015
ISBN 978-3-8498-1084-9
173 Seiten
kartoniert
Sandra Markewitz, Dr. phil., wurde mit einer Arbeit über das Schweigen promoviert. Sie erhielt ein Promotionsstipendium des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und ist gegenwärtig Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten. Arbeitsschwerpunkte: Wittgenstein, Schweigen, Philosophie der Sprache (im Vormärz), Ethik und Ästhetik, Subjektivität und Grammatik.
Leseprobe: lp-9783849810849.pdf
Vormärz-Studien Bd. XXXVI
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Die Philosophie der Sprache im Vormärz ist heute eine unbekannte Epoche, deren Wiederentdeckung sich lohnt. Protagonisten wie Otto Friedrich Gruppe, Conrad Hermann oder Karl Leonhard Reinhold entwarfen im 19. Jahrhundert – oft in Opposition zu der wirkmächtigen Philosophie Hegels – einen Blick auf die Sprache als Organon des Denkens. Lange vor Wittgenstein und dem linguistic turn des 20. Jahrhunderts wurden Kategorien befragt, diskutiert und umgestoßen, die als prägend gelten konnten, solange die philosophische Überlieferung der Thematisierung der Sprache (zurückreichend bis zu Platon, Aristoteles, Locke u.a.) nicht die Kritik der Sprache an die Seite stellte. Im Kontext der Kritik konturieren sich Momente der Antizipation späterer sprachphilosophischer Motive (Bedeutung als Gebrauch, Begriffsanalyse, Absehen von reifizierenden Substantiven, Solipsismuskritik u.a.), welche die Sprachkritik des 19. Jahrhunderts als Sammelpunkt jener Entwicklungen erkennen lassen, die das Verständnis des philosophischen Diskurses der Moderne bestimmen sollten.
Sandra Markewitz (Hg.)
Philosophie der Sprache im Vormärz
Vormärz-Studien Bd. XXXVI
2019 [als Print-Ausgabe: 2015: ISBN 978-3-8498-1084-9]
ISBN 978-3-8498-1464-9
173 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 1,3 MB
Sandra Markewitz, Dr. phil., wurde mit einer Arbeit über das Schweigen promoviert. Sie erhielt ein Promotionsstipendium des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und ist gegenwärtig Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten. Arbeitsschwerpunkte: Wittgenstein, Schweigen, Philosophie der Sprache (im Vormärz), Ethik und Ästhetik, Subjektivität und Grammatik.
Leseprobe: lp-9783849810849.pdf
Vormärz-Studien Bd. XXXVI