Kolbe, Hannelore: Horst Lange - Leben und Werk

Artikel-Nr.: 978-3-89528-776-3

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Horst Lange (1904-1971) – in den 1930er Jahren ein beachteter und durch seinen Roman „Schwarze Weide“ (1937) erfolgreicher und viel gelobter Autor – ist das signifikante Beispiel eines Schriftstellers, dessen Haltung in der NS-Zeit weder dem Widerstand gegen die Naziherrschaft noch deren Unterstützung zuzurechnen ist. Er gehört zu den sich nach 1945 der sog. „inneren Emigration“ zurechnenden Schriftstellern, deren Verhalten während der NS-Diktatur aber nicht selten ambivalent war.

Nach 1945 spielte Lange im literarischen Leben keine wesentliche Rolle mehr, was auch damit zusammenhing, dass er von den maßgeblichen Autorengruppen – wie etwa besonders der Gruppe 47 – Abstand hielt. Mit seinen Romanen „Ein Schwert zwischen uns“ (1952) und „Verlöschende Feuer“ (1956) konnte er nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen. „Schwarze Weide“, 1954 zum zweiten Mal veröffentlicht, fand aber das Lob von renommierten Schriftstellerkollegen wie Benn, Eich und Koeppen, der diesen Roman sogar als die „bedeutendste epische Aussage der Hitlerzeit, die mit dieser Zeit selbst nichts zu tun hatte“ bezeichnete.

Die vorliegende Studie vermittelt ein differenziertes Bild von Horst Lange, einem Autor „im Zwischenreich“: als Schlesier zwischen Ost und West, zwischen den christlichen Konfessionen, literarisch zwischen ästhetischem Eskapismus in einem totalitären System und dem Bedürfnis nach Klarheit und Realismus.

Die Studie bietet neben Interpretationen und Analysen des literarischen Werks Langes einen bibliographischen Anhang, der die imponierende Fülle seiner Rundfunkarbeiten, feuilletonistischen Beiträge und Rezensionen nachweist. Auszüge aus seinen unveröffentlichten Tagebüchern sowie Einblicke in Briefwechsel mit Verlegern und Autoren wie Ernst Kreuder, Hermann Hesse, Carl Zuckmayer, Wolfgang Koeppen, Oda Schaefer, Jürgen Eggebrecht, Elisabeth Langgässer vervollständigen das Porträt dieses von seinen Zeitgenossen überaus geschätzten Autors.

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