›Objects in mirror are closer than they appear.‹ Zwischen Täuschung und Erkenntnis offenbart der Blick in den Spiegel einen Möglichkeitsraum, in dem Identität und Differenz, Wirklichkeit und Imagination ineinander fallen. Die vorliegende Studie rekonstruiert die Funktion der Spiegelmetapher im postkolonialen amerikanischen und deutschen Roman am Beispiel von Thomas Pynchon, Thomas von Steinaecker und Christian Kracht: Welchen Beitrag kann die Spiegelfigur für die postkoloniale Theoriebildung und für eine postkoloniale Textästhetik leisten? Inwiefern dekonstruiert sie koloniale und postkoloniale Diskurse? Und welche neuen diskursiven Formationen bringt sie hervor?
Simone Brühl
Spiegelzeiten, Spiegelräume
Spiegelfiguren als Elemente einer postkolonialen Ästhetik
Postkoloniale Studien in der Germanistik Band 14
2022
ISBN 978-3-8498-1782-4
273 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 2 MB
Simone Brühl studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft und Französisch in Mainz und Wien. Promotion an der Universität Bremen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Gender- und Postkoloniale Theorie.
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[...] ihre gründlichen Interpretationen [fügen] der Forschung mancherlei erhellende Beobachtung hinzu, speziell mit Blick auf die jeweils zur Anwendung gelangenden narrativen Techniken und die durch sie generierten Hybridisierungen, Ambiguitäten und Widersprüchlichkeiten. Dass Brühls ›close readings‹ streckenweise gar nicht sonderlich eng auf ihre theoretischen Überlegungen bezogen sind, stellt daher kein gravierendes Manko dar. Und auch vereinzelte etwas bekenntnishaft anmutende Formulierungen ändern nichts daran, dass ihre lesenswerte Studie die Diskussion um eine postkoloniale Literaturästhetik merklich bereichert.
Stefan Hermes in „Germanistik“ (2022, Band 63, Heft 3-4)
Postkoloniale Studien in der Germanistik Band 14