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Namen wie Vulpius, Marlitt, Courths-Mahler, Spoerl und Konsalik stehen für den Teil der deutschen Literaturgeschichte, der ein Massenpublikum gefunden hat, nicht aber den Beifall derjenigen, die sich auf ihre Urteilsfähigkeit in ästhetischen Angelegenheiten einiges zugute halten. Das vorliegende Buch vermeidet weitgehend die ausdrückliche Wertungsdiskussion, sucht aber nach den jeweiligen Besonderheiten und verbindenden Merkmalen bei dreizehn markanten Texten der deutschen Unterhaltungsliteratur – eine Recherche, die manches zutage fördert, was auch heute noch reizvoll wirken mag. Die Skala der besprochenen Werke reicht vom Räuberroman der Goethezeit bis zum postmodern anmutenden Krimi des ausgehenden 20. Jahrhunderts, vom Liebesroman über die Wildwesttrilogie bis zur heiteren Agentenstory, vom erotischen Roman bis zum Schlager und zum Bühnenschwank; es tauchen Autorennamen auf, die inzwischen nur noch Spezialisten bekannt sind, aber auch solche, die immer noch ständig genannt werden.
Helmut Schmiedt
Dr. Mabuse, Winnetou & Co.
Dreizehn Klassiker der deutschen Unterhaltungsliteratur
2007
ISBN 978-3-89528-621-6
273 Seiten
kartoniert
Helmut Schmiedt ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Koblenz – Landau, Campus Koblenz. Er hat zahlreiche Arbeiten zur deutschsprachigen Literatur seit dem 18. Jahrhundert publiziert, unter anderem Bücher über Karl May, den Ehebruch in der Literatur, Goethes Werther und das Verhältnis von Hochliteratur und populärer Kultur.
[...] „Dr. Mabuse, Winnetou und Co.“ ist für alle Leser interessant, die einfach mehr über literarische Texte und ihre historischen Zusammenhänge erfahren möchten, ohne jedoch dabei in die komplizierten Verästelungen der Literaturwissenschaft einsteigen zu wollen.
Frank Werder in „Nachrichten der Karl-May-Gesellschaft“ (September 2007)
Namen wie Vulpius, Marlitt, Courths-Mahler, Spoerl und Konsalik stehen für den Teil der deutschen Literaturgeschichte, der ein Massenpublikum gefunden hat, nicht aber den Beifall derjenigen, die sich auf ihre Urteilsfähigkeit in ästhetischen Angelegenheiten einiges zugute halten. Das vorliegende Buch vermeidet weitgehend die ausdrückliche Wertungsdiskussion, sucht aber nach den jeweiligen Besonderheiten und verbindenden Merkmalen bei dreizehn markanten Texten der deutschen Unterhaltungsliteratur - eine Recherche, die manches zutage fördert, was auch heute noch reizvoll wirken mag. Die Skala der besprochenen Werke reicht vom Räuberroman der Goethezeit bis zum postmodern anmutenden Krimi des ausgehenden 20. Jahrhunderts, vom Liebesroman über die Wildwesttrilogie bis zur heiteren Agentenstory, vom erotischen Roman bis zum Schlager und zum Bühnenschwank; es tauchen Autorennamen auf, die inzwischen nur noch Spezialisten bekannt sind, aber auch solche, die immer noch ständig genannt werden.
Anna-Christina Lanari in „Düsseldorfer Lesefreunde“ (07.10.2007) (www.lesefreunde.homepage24.de)
[...] Dem Aspekt der Verschiebung vom Literarischen zum Filmischen geschuldet ist auch das Umschlagbild von Schmiedts äußerst lesenswertem Buch: Es ist – obwohl es in den 13 Texten durchweg um Literatur geht – eine Collage aus Filmplakaten.
Rolf Derenen in „Karl May & Co“ (4/07)
[...] Helmut Schmiedt [...] hat Mays „Winnetou“-Trilogie in einem vergnüglichen Essayband in die schillernde Gesellschaft anderer „Klassiker der deutschen Unterhaltungsliteratur“ gestellt. [...] Schmiedt entgeht fruchtloser Definitionshuberei um Begriffe wie Trivialität und Unterhaltung durch scharfsinnige Analysen, die ausführen, wie verschieden und variantenreich diese Erfolgsschmöker gerieten. [...]
Harald Eggebrecht in „Süddeutsche Zeitung“ (29./30.12.2007)
[...] Schmiedt liest höchsterfreulich genau und intensiv und beschränkt sich nicht „auf das Simple, die Oberfläche Beherrschende, das ganz und gar Offensichtliche [...].“ [...] Schmiedt liest und schreibt auch erfreulich unvoreingenommen. Er vermeidet die ausdrückliche Wertungsdiskussion und belegt kulturelle Unterhaltung weder mit dem Generalverdacht, sie sei zum Zweck der Manipulation der Massen etabliert worden, noch sucht er nach ihren unterschwelligen subversiven Potentialen. Mit „Dr. Mabuse, Winnetou & Co.“ beweist er, dass auch Sekundärliteratur gut geschrieben, gut verständlich und unterhaltsam zu sein vermag. Man muss nur Helmut Schmiedt entdecken und ihn lesen.
Stefan Otto in „kino-zeit.de“ (Januar 2008)
Vollständig unter: http://www.kino-zeit.de/buecher/artikel/8791_dr-mabuse-winnetou-co.html
[...] Die Galerie der „Dreizehn Klassiker der deutschen Unterhaltungsliteratur“ beginnt mit Gellert, reicht über Vulpius, Marlitt, Courths-Mahler, Simmel [...] bis Ingrid Noll. [...] Selbstverständlich kann der Leser die Autorenkapitel nach persönlicher Vorliebe herausgreifen und sich auf ihre Lektüre beschränken, er beraubt sich dabei jedoch eines beträchtlichen Lesevergnügens und Erkenntnisgewinns. Dem Verfasser ist es tatsächlich gelungen, durch chronologischen Aufbau und raffinierte Auswahl der Texte, wozu die Basis beim ersten gelegt wurde, mit dem nächsten um einen weiteren Baustein zu erweitern und damit gültige Einsichten zur Unterhaltungsliteratur zu gewinnen. [...]
Ruprecht Gammler in „Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 2008“
[...] Der Autor behandelt auf anschauliche Weise Texte, die sonst im wissenschaftlichen Diskurs wenig Beachtung finden [...]. Die Abhandlungen öffnen dem Leser den Blick für Querverbindungen und Deutungsmöglichkeiten, die sonst im Zusammenhang mit Unterhaltungsliteratur nicht wahrgenommen werden, eben weil der Leser geneigt ist, diese Art von Literatur ausschließlich nebenbei zu konsumieren. Die Beispiele verdeutlichen jedoch, dass sich auch in dieser Art von Literatur interessante Charaktere und Figurenkonstellationen sowie zahlreiche historische und gesellschaftliche Bezüge ausmachen lassen. Das Buch zeigt aber vor allem eins: Auch wenn sich über die literarische und vor allem stilistische Qualität von Werken der Unterhaltungsliteratur ohne Zweifel streiten lässt, sie sind - und somit muss ihnen die gleiche Funktion zugesprochen werden wie der Hochliteratur auch - ein Medium zur Verarbeitung von Welt.
Frauke Schlieckau in „literaturkritik.de“ (Februar 2009)
Die vollständige Rezension unter: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12683
[...] Insgesamt deckt das Buch durch die repräsentative Auswahl von Textbeispielen die wichtigsten Spielarten der Unterhaltungsliteratur seit der Mitte des 18. Jahrhunderts ab. [...]
Alexander Kosenina in „Monatshefte“ (1/2009)
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