Rose Ausländer (1901-1988) gehört zu den bedeutendsten deutsch-jüdischen Lyrikerinnen des vergangenen Jahrhunderts. Thematischer Schwerpunkt dieses Bandes ist ihr lyrisches Werk nach ihrem Stilwechsel in den 50er Jahren. Die ambivalenten Orientierungsbegriffe Identität und Fremdheit sollen die sublimen Zusammenhänge zwischen Werk und Biographie erhellen sowie deren Bedeutungshorizonte und Strukturierungen rekonstruieren.
Es geht insbesondere um die vielfältigen Schnittstellen und Wechselwirkungen zwischen lyrischer Selbstverortung und den Repräsentationen von Erinnerung, Identität und Alteritätserfahrung. Das lebenslange Bemühen Rose Ausländers, im Erschütterungsraum des 20. Jahrhunderts gegen die fatalen Prozesse des Abtrennens und des Verlustes eine eigene Sprache zu entwerfen, steht im Mittelpunkt der Beiträge. Wo die Pathologien der Epoche auf die poetische Suchbewegung der Lyrikerin treffen, müssen die Gedichte in einer doppelten Perspektive gelesen werden: als Teil ästhetischer Selbstverständigung in der Moderne und als intimer Imaginationsraum der Dichtung.
Jens Birkmeyer (Hg.)
„Blumenworte welkten“
Identität und Fremdheit in Rose Ausländers Lyrik
2008
ISBN 978-3-89528-603-2
255 Seiten
kartoniert
Jens Birkmeyer, Dr. phil., geb. 1957, OStR. i. H. für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik am Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.
[...] The analyses remain close to the poetic texts and present a refreshing portrait of Rose Ausländer. [...]
Jennifer M. Hoyer in „Modern Austrian Literature“ (42.3, 2009)
[...] an interesting volume consisting of contributions from a 2004 conference held in Münster on the topic of identity and „Fremdheit“ in Ausländer's works [...]. This volume [...] elaborates well on existing ideas of Ausländer's poetry and provides an interesting and worthwile read for all Ausländer scholars.
Joseph W. Moser in „German Studies Review“ (33/1, 2010)
[an] important collection [...]. In his programmatic introduction [...] Jens Birkmeyer calls emphatically for a new approach to Ausländer's work, one that overcomes what he sees as the „naive Lesehaltungen“ of biography-based interpretations. [...]
Jefford Vahlbusch in „Monatshefte“ (No. 4, 2010)